High tropical Forsest mit grosser botanischer Artenvielfalt und reicher Fauna
High tropical Forsest mit grosser botanischer Artenvielfalt und reicher Fauna

Die Teco Munteme verfügt über ein grosses, zusammenhängendes Stück angrenzenden Urwald von ca. 350 ha, nebst Gras- und Buschland von ca. 150 ha. Diese Fläche konnte Ende der 80er-Jahre von der Regierung für 49 Jahre geleast, vermessen und verbrieft werden. Sein damaliger Bestand an wertvollen Hölzern war jedoch nur noch gering, trotzdem wurde seine Bedeutung für die Zukunft der Schule erkannt. Der langjährige Mitarbeiter Seezi Mugisa hat all diese Versuche und Arbeiten über all die Jahre bis zum heutigen Tag mit viel Engagement betreut und organisiert. Ihm ist  es letztlich zu verdanken, dass die Waldfläche bis heute nicht angetastet wurde durch den starken Bedarf nach Kulturland.

Fauna und Flora

Anfänglich waren die im Wald wohnenden Primaten eher lästig; vor allem die grosse Zahl Paviane, die in regelmässigen Abständen die Felder der Schule und anderer Anstösser plünderten oder zerstörten. Selbst Wächter und Zäune aller Art waren der Schlauheit und Lernfähigkeit dieser Tiere kaum gewachsen. Zu dieser Zeit waren die Schimpansen jedoch erst seltene und scheue Gäste. Dafür zeigten sich die neugierigen schwarz-weissen Colobus und Meerkatzen auch ganz nahe bei den Häusern. Mangabees und Redtailmonkeys waren sehr scheu und entsprechend selten zu beobachten. Dies nicht zuletzt auch, weil angrenzend noch zahlreiche andere intakte Waldstücke vorhanden waren, vor allem entlang der Bäche und Flüsse. Itohya ist durch seine Kompaktheit auch reich an Vögeln und Insekten, die sich von seiner Vielfalt ernähren und dadurch zu seinem Fortbestand beitragen.

In diversen Publikationen wird die grosse Biodiversität dieses Waldes als besonders bedeutend eingestuft. Die ohnehin artenreiche Vegetation Ugandas kulminiert hier zum «biodiversity hot spot», mit grosser Vielfalt an Bäumen, Büschen und Sträuchern. zusätzlich bildet der Itohya Forest ein wichtiges Wasserreservoir mit seinen verzwiegten Flussläufen und Sümpfen sowie einem beachtlichen Grundwasserspeicher.

Druck auf den Urwald

In Folge wachsender Bevölkerung in der Umgebung wurde zunehmend mehr Urwald für die landwirtschaftliche Nutzung gerodet. Gekoppelt mit dem damit steigenden Holzbedarf fällten immer wieder  Eindringlinge illegal grosse Bäume im Itohya Forest um deren Holz heimlich zu verkaufen. Durch die Zunehmende Abholzung in der Nachbarschaft wurde der Wald zum Zufluchtsort für Primaten, Vögel und andere Tiere, welche aber auch die Fallenjäger anzogen, mit den entsprechenden Konsequenzen.

Willkommene Unterstützung

Dank einer glücklichen Fügung kam 2007 die Ugandische Organisation CSWCT (Chimpanzee Sanctuary and Wildlife Conservation Trust, kurz: Chimpanzee Trust) durch Vermittlung des damaligen Principals Raphael Eribankia auf den Plan. Es wurde eine Vereinbarung (Memorandum of Understanding) ausgehandelt die 2013 erneueert wurde und bis heute bestand hat. Ziel der Vereinbarung ist der Schutz der Primaten, aber auch die Erhaltung des Waldes in seiner ursprünglichen Grösse und biologischen Vielfalt. Verschiedene Gutachten bezeichnen diese Region als besonders Artenreich, sowohl Flora wie Fauna.

Aufforstung von Nutzholz

Bambuspflanzung
Bambuspflanzung

Schon in den späten 80iger und beginnenden 90iger Jahren wurde mit zahlreichen und intensiven Versuchen die Vielfalt an einheimischen Baumarten wieder vergrössert durch Saatzucht, Einpflanzungen und Pflege.

Zusätzlich hat die Schule in all den Jahren zur Entlastung des Urwaldes mehrere Parzellen des Buschlands mit schnell wachsenden Baumarten bepflanzt als Nutzholz für den Bau der Schule, für Brennholz und den Verkauf (Strommasten). Diese sind mittlerweile zu stattlicher Grösse angewachsen, aber teilweise auch bereits stark abgeerntet worden.

Das Buschland westlich des Waldes wurde in den vergangenen Jahren restlos kultiviert durch Pächter.  Diese sind nun beauftragt, diese Parzellen allmählich an Aufforstungen abzutreten, da ihr Nutzungsrecht wegen unklarer Machenschaften nicht rechtmässig ist.

Wissenschaftliche Begleitung

Um einerseits die Primaten besser vor Jagd und Vertreibung zu schützen, aber auch zur wissenschaftlichen Erforschung der Wanderbewegungen derer wurde von Chimpanzee Trust ein Beobachtungsposten eingerichtet. Es finden regelmässige Zählungen und Beobachtungen durch Studenten und Praktikanten der Jane Goodall-Foundation und der Makerere Universität statt.

Ganzheitlicher Ansatz

Chimpanzee Trust betreut zudem diverse Projekte in der Gegend um den Itohya-Forest, die das Ziel der besseren Akzeptanz der lokalen Bevölkerung für die Primaten und den Waldschutz verfolgen, als Entschädigung für das nicht mehr Bejagen der Fauna und die Verhinderung des Schlagens von Bau- und Brennholz im Wald. Diese Arbeit ist sehr wichtig aber auch sehr delikat, denn es muss ein Paradigmenwechsel bei den Betroffenen stattfinden, damit für sie der Wald nicht mehr Bedrohung und Selbstbedienungsladen sondern eine einmalige Chance für neue Betätigungsfelder und Einkünfte bietet (Ecotourismus, Bildungsangebote, spezielle Agrarprodukte, etc.), was dem Wald ein langfristiges Überleben ermöglicht.

Die Friends of Teco unterstützen diese Aktivitäten nach Kräften, denn sie sind eine Schlüsselvoraussetzung auch für das Fortbestehen der Idee der Schule. Dies umso mehr, als die Abholzungsrate in der nahen Umgebung nach wie vor goss ist.

Der Artikel ist auch in English / Englisch verfügbar.